Die Faszination des Bösen

Serien, Filme, Bücher. Es gibt unzählige Medien die sich mit Serienmördern beschäftigen, doch worin liegt die Faszination daran? Was meint Ihr?

Bücher die zu Bestsellern werden wie die Hannibal Lector Bücher, Filme wie Der Knochenjäger oder Serien wie Criminal Minds. Alle beschäftigen sich mit einem Thema, den Abgründen der Menschlichen Seele. Doch worin liegt die Faszination? Weshalb interessiert uns das persofizinierte Böse so? Sind es die eigenen seelischen Abgründe oder der altbekannte Kampf Gut gegen Böse und geht es nur darum zu sehen, dass das Gute siegt??

EINSPRUCH !! Wer will denn immer, dass das Gute siegt? Also, ich nicht. Mir ist das zu langweilig und vor allem viel zu unrealistisch. Das Böse ist immer da und wird nie besiegt sein. Wenn man einen Killer festnimmt, macht sich der nächste schon bereit und beginnt mit seinen Schandtaten. Was soll das? Von wegen, das Gute siegt am Ende immer.. Ich denke, niemand siegt, denn es ist ein ewiger Teufelskreis. Das Gute und Böse wechselt sich immer ab.

Nun zu der eigentlichen Frage. Also, die Faszination ist wohl schwer zu erklären, ohne dass es sich krank oder pervers anhört...

Mich fasziniert einfach dieses Denken dieser Serienmörder... Ich finde das was sie tun zwar super schrecklich und meist wirklich ekelhaft, aber ... trotz allem, interessieren sie mich als Menschen ungemein.

Was treibt einen Menschen dazu, so zu werden? Wie denken sie? Wie sehen sie die Welt?

In Filmen liebe ich einfach die Darstellung dieser Täter... Hannibal... er könnte einer meiner wertesten Freunde werden, einfach weil seine Art zu reden, so faszinierend ist, dass ich ihn einfach mag...

Ich kann es mir jedoch nicht wirklich erklären, wieso mich das alles interessiert... Aber ich steh einfach auf solche kranken Dinge und lese gern darüber. So wie sich andere über Kuchen backen informieren, lese ich gern etwas über Serienkiller.

Übrigens ist es immer wieder sehenswert, was diese Killer sich alles einfallen lassen für ihre Opfer Und ihre Vergangenheit ist meist auch sehr interessant.

LG Amina.

Zu wissen, warum sie so geworden sind, was sie antreibt, welchen Motor sie haben. Diese Frage finde ich faszinierend. Ich kann mich noch an ein Thema im Religionsunterricht erinnern, da ging es um Jürgen Bartsch, der haufenweise Kinder missbraucht hat.
Er schob das auf seine schlechte Kindheit.
Eine Klassenkameradin und ich, haben wütend Einspruch erhoben, das sei doch keine Entschuldigung!
Unser Relilehrer sagte : Nein, eine Entschuldigung nicht, aber es sei eine Begründung dafür.
Für uns war Entschuldigung und Begründung in diesem Moment das Gleiche. Wir haben es als Synonyme gesehen.
Aber kann man, um mal eine neue Frage aufzuwerfen, alles mit: "Ich hatte so eine schlechte Kindheit!" rechtfertigen? Ist das nicht ein wenig zu sehr pauschalisiert? Nicht ein bisschen zu einfach? Nicht ein bisschen zu sehr Allerweltsausrede? Eine Art Freibrief für alles was man in seinem Leben so verbockt?
Ich stehe immer noch auf dem Standpunkt, dass alles, was wir tun, an uns selbst liegt, nicht an dem, was andere mit uns angestellt haben.
Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Bin auf die Eure gespannt.

LG , stranger

Hmm.. da hast du auf jeden Fall recht. Man kann sich damit nicht rechtfertigen. Diese Menschen machen ihre Eltern oder andere Faktoren ihrer Kindheit für das verantwortlich, was sie tun. Und das dürfen/können sie nicht tun, weil jeder immer noch für sich und seine Taten selbst verantwortlich ist. Auf jeden Fall, das sehe ich genauso. Dennoch finde ich die Aspekte sehr interessant, was diese Menschen für eine Vergangenheit hatten.

Ich denke, dass das ein Problem ist, bei dem man nicht nur schwarz/weiß sehen darf. Natürlich ist im Endeffekt jeder selbst für sein Handeln verantwortlich, aber die Vergangenheit oder bestimmte Veranlagungen spielen dabei trotzdem eine große Rolle.

Gerade der Punkt zum Beispiel mit der Kindheit. Das ist weder einfach noch eine Allerweltsausrede eigentlich, denn die Persönlichkeit eines Menschen entwickelt sich in den ersten drei Lebensjahren heraus. Das heisst in der Zeit wird der Grundstein gelegt für die Art Mensch die man einmal wird. In den Jahren danach entwickelt sich diese Persönlichkeit und jegliche negative wie auch positive Erfahrung hat Einfluss darauf wie diese Entwicklung weitergeht. Wenn ein Kind z.B. körperlich oder seelisch misshandelt wird, beeinflusst das die Persönlichkeit ebenso wie z.B. ein schöner 5. Geburtstag. Alles was einen Menschen als Erwachsenen ausmacht resultiert daraus wie diese Entwicklung von Statten geht.

Psychologisch gesehen ist es tatsächlich so, dass das was wir tun, wie wir sind oder einfach nur mit manchen Situationen umgehen oder auf etwas reagieren, daraus resultiert, was uns geschieht. Das ist bei Serientätern genauso wie bei sagen wir mal einer 35-jährigen Hausfrau, die ihr Leben ganz nach ihrer Familie ausrichtet.

Bevor ihr mich jetzt falsch versteht, dass soll bei weitem keine Entschuldigung sein oder Mitleid für die Täter, ganz im Gegenteil. Was auch immer da in der Kindheit schief lief, entschuldigt nicht die Taten, aber es erklärt, wie es dazu kommen konnte, dass jemand zum Täter wird.